"300"

August 1975

Warum gerade "300"? Nun, dieser Flipper aus dem Hause Gottlieb beschäftigt sich mit dem Lieblings Freizeitsport der Amerikaner: Bowling. Diese Höchst-Punktezahl würde man erreichen, wenn man in einem einzigen Spiel 12 "Strikes" (="alle Zehne") hintereinander erzielen würde. Nach Bowling-Zählweise - für Freunde des einheimischen Kegelsports höchst verwirrend - ergibt dies genau 300 Punkte!

Der Flipper verfügt über einen sog. "Kugel Bonus", der sich in der Zählwerkscheibe befindet: eine mechanische Einheit, die rote symbolische "Bowling-Kugeln" aus einem unsichtbaren Lager an die sichtbare Oberfläche befördert. Jede hochgeschossene Kugel steht für 1000 Bonuspunkte bei der ersten Kugel, 2000 bei der zweiten und für 3000 Punkte bei der dritten gespielten Kugel. Der Bonus wird, entweder durch Treffen ins obere linke Kugelloch oder bei Ende der Spielkugel, aufs Spielerergebnis aufgezählt. 

Trifft der Spieler ins gelbe Kugelloch (="Mystery Hole"), wird ein Zufalls-Bonus von einer bis hin zu drei Zusatz-Kugeln, gegeben!

Die rechte doppelte Kugelstraße (="Pin Ball Lane") lässt die Kugel mit etwas Glück und vorsichtigem Stossen, genau die abwechselnd beleuchteten Gassen passieren. Ist das Kugeltürchen am Auslauf der Pin Ball Lane geöffnet, läuft die bereits verloren geglaubte Spielkugel wieder vor den Federabschuss und das Spiel kann weitergehen. Doch auch bei geschlossener Tür kann man sich wieder durch einen kurzen "Rucker" zum rechten Flipperfinger durchmogeln..alles eine Frage der Technik :-)! 

Schießt der Spieler durchs gelbe Drehtürchen in der Mitte, gibt's pro Umdrehung 100 Punkte aufs Ergebnis gezählt. Ab der fünften Umdrehung erhält der Spieler darüber hinaus eine rote Bonuskugel in der Zählwerkscheibe.

Eine Anmerkung verdient noch Gottlieb´s extravaganter Spieleanzeiger in der rechten unteren Ecke der Zählwerkscheibe: dreht sich bei fast allen Geräten lediglich das bedruckte Zahlenrad, bewegt sich hier der halbmondförmige Rahmen und das keinesfalls von links nach rechts, sondern in beliebiger Reihenfolge - ein Beleg dafür, dass die Firma als ewige "Nummer Eins" der Flipperbranche anscheinend genügend Geld für diese aufwendige Spielereien hatte.