RESTAURATION  II

Spielflächen-Veredelung

Möchte man aus einer alten "Schrottkiste" einen optisch ansehnlichen Flipper herstellen, kommt man an einer Aufbereitung der Spielfläche auf keinen Fall vorbei! Prinzipiell gibt´s da zwei Möglichkeiten: entweder man überzieht die Fläche (nach gründlichster Reinigung versteht sich) mit mehreren Schichten Klarlack und schafft so eine absolut glatte und glänzende Oberfläche oder man wählt die zweitbeste Variante und poliert diese in mehreren Arbeitsgängen auf Hochglanz. Das Endergebnis der letzteren Möglichkeit mag zwar "nur" den zweiten Platz belegen, hat aber einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem Lack:

Man ist unabhängig von der Art des Lackes und dem Wissensstand der Lackierers! 

Passt nämlich nur eines dieser Faktoren nicht, kann eine super Spielfläche dadurch auf Ewigkeiten zerstört werden (Blasen im Lack, Lackverfärbung, unebene Oberfläche usw.)!!

Daher haben wir uns auf die "zweitbeste" Methode eingeschossen. Hier eine kleine Beschreibung anhand der Spielfläche des "Boomerang" von BALLY aus dem Jahre 1974.

Die Fläche - komplett befreit von allen Aufbauten.

...wird zuerst gründlich mit Spezialreiniger gesäubert

mit Schleifpaste werden kleine Unebenheiten und Risse ("Krähenfüße") geglättet.

danach Schleifpolitur und Hochglanzpolitur aufgetragen..Fertig!


 

 

 

 

Der Lack ist ab...

 

 

 

 

- das BALLY- Problem -

So schön die elektromechanischen Bally-Flipper der Jahre 1966-68 auch spielerisch sein mögen- optisch haben sie alle miteinander ein riesiges Problem..nein keine Angst..das hat weder mit dem Spielfeld noch mit dem Backglass zu tun, aber mit dem Außenanstrich. Aus uns nicht bekannten Gründen war die Lackmischung zu dieser Zeit so miserabel, dass sich bereits einige Jahre nach Produktionsdatum erste Risse zeigten. Bekommt man solch ein Gerät nun nach fast 40 Jahren in die Hände, so ist von der Bemalung meist nicht mehr als ein paar abgeblätterte "Fetzen" übrig. Was nun?? 

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Benötigte Mittel in unserem Fall waren:

einen CAPERSVILLE mit halbwegs erkennbarer Restfarbe :-), dünner Karton (für Schablonen),  durchsichtiges weisses Papier, Blaupapier, Sprühfarbe olivgrün + schwarz, Wandfarbe weiss, Schwingschleifer

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Zunächst wurden die noch erkennbaren "Farbfetzen" des Gerätes mit Hilfe eines dünnen, durchscheinenden Papiers nachgefahren.

Dann galt es den Flipper so zu demontieren, dass das reine Holz-Cabinet und das Holz-Oberteil mit dem Schwingschleifer komplett von alter Farbe entfernt werden konnte. Die nun "nackten" Teile erhielten anschließend die weisse Grundfarbe (mittels Walze aufgetragen). Jetzt ging´s ans "Eingemachte" :-)

Die CAPERSVILLE-Zeichnung direkt vom Gerät aufs durchscheinende Papier übernommen.  - dank Jerry Kelley´s gezeichneten geometrischen Figuren kann man die Formen einfach mit Lineal bzw. mit kleinen Euro-Stücken nachfahren. Die Füll-Farben der einzelnen Elemente (hier sind es nur olivgrün und schwarz) auf der Zeichnung mit vermerken! Über den zurechtgeschnittenen Schablonen-Karton wird nun das Blaupapier gelegt und oben drauf kommt schließlich obige Zeichnung. Die Umrisse werden nun erneut nachgefahren - einmal NUR die Umrisse der schwarzen Zeichnungen, dann - mit neuem Karton versteht sich - die Umrisse der grünen. Nun sind 2 Schablonenkartons vorhanden, welche nun mit dem Cutter-Messer ausgeschnitten werden:

 

Die fertige Schablone für die olivgrüne Farbe

..und die für schwarz

Auf den weiß gestrichenen CAPERSVILLE wurde nun zunächst die "grüne" Schablone aufgezogen und die Farbe mittels Sprühdose aufgetragen. Nach ca.1 Tag Trocknung folgte die "schwarze" Schablone. Und so hatte der Flipper quasi im Handumdrehen wieder eine, zwar nicht originale aber doch sehr ansprechende, Seitenbemalung erhalten.

Das weiß gestrichene Holz-Cabinet mit der fertigen grünen Lackierung...

...und schließlich komplett fertig mit der schwarzen Farbe darüber.

 

 

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