Capersville

November 1966

Dieses Gerät markierte den Startschuß zur Zusammenarbeit zweier kreativer Köpfe im Flippergeschäft, welche in den kommenden Jahren die wohl besten elektromechanischen Flipper produzieren sollten! Der BALLY-Designer Ted Zale, Erfinder der "Zipper-Flipper",  entwarf  im Spätherbst des Jahres 1966 das Spielfeld eines neuen Gerätes, welches die Firma aus der Absatzkrise herausbringen sollte. 

Hier bot Zale alles auf, was die damalige Technik hergab: Es war dies der erste 4-Spieler-Flipper mit 3-Kugel-Multiball, welcher auf zwei Wegen zu erreichen war - einmal über das Einlochen beider Kugeln in die oberen Taschen und zum anderen über eine neuartige "Kugeltreppe" auf der rechten Seite des Spielfeldes. Komplettierte der Spieler die sechs "Bullaugen"-Lichter auf dem Spielfeld gab es einen Bonus, welcher für jeden Spieler getrennt auf einem gelben Zusatzzählwerk vermerkt wurde. Beim Treffen in die linke Kugelgasse erhielt der Spieler außerdem einen Extra-Bonus, welcher über ein einvöllig neuartiges, sich änderndes, "Code-Rad" angezeigt und dem Spielergebnis hinzuaddiert wurde. Die typisch asymmetrische Spielfeldanordnung mit den "Zipper-Flippern" und die vielen Mushroom-Bumper komplettierten das "Meisterstück".  Nun war es an der Zeit einen Zeichner zu finden, der dem künftigen Flipper neben dem genialen Technik den optischen "Kick" gab und dieser Zeichner war Jerry K. Kelley, welcher sich bereits bei WILLIAMS mit dem damaligen Top-Flipper A-GO-GO einen großen Namen machte. 

Kelley schuf mit seiner sog. "Contemporary Art" ein völlig neues Flipper-Bild: statt heller, natürlicher Farben verwendete er viel schwarz (seine Lieblingsfarbe) und ungewöhnliche Farbkombinationen (grün-pink-braun). Doch nicht genug damit: Er zeichnete erstmals Menschen, Tiere und Gegenstände als eine wirre Ansammlung geometrischer Objekte (sein Markenzeichen waren die später vielkopierten "spitzen Ellbogen") und brachte damit regelmäßig die BALLY-Direktoren zur Verzweiflung. Er war es auch, der dem Flipper den scheinbar völlig sinnlosen Namen CAPERSVILLE gab. 

 

Die Darstellung der Szene auf der Zählwerkscheibe bietet jede Menge Raum für Spekulationen - was hat dieses Pärchen wohl vor ? Was sollen die U-Boote im Hintergrund  und warum schwimmt eine Leiche im Wasser ???

Auch wenn wohl nur der, leider bereits verstorbene,  "Meister" Antwort auf diese Fragen geben kann - eines steht fest:

Dieses Gerät ist eines der genialsten Kreationen der Flippergeschichte!!!